20 Jahre Polizei- Motorsport-Club Marburg - 
Das Jubiläumsfest am Sonntag, dem 15. August 2010

Am Sonntag, 15. August 2010, in der Zeit von 10.00 bis 22.00 Uhr, wollte der Polizei-Motorsport-Club Marburg (PMC) eigentlich ausgelassen sein 20-jähriges Bestehen feiern.

Angelehnt an das alljährliche Sommerfest hatten die Verantwortlichen ein umfassendes Programm mit vielen Attraktionen auf die Beine gestellt. 

Leider spielte das Wetter so gar nicht mit.

Trotz schon teilweise tiefschwarzer Wolken strömten bereits vor dem offiziellen Beginn um 10 Uhr die ersten Besucher auf das Gelände des 1. Deutschen Polizeioldtimer Museums in Marburg. Um diese Zeit konnten die Besucher noch trockenen Fußes von einem zum anderen der fast 80 ausgestellten Polizeifahrzeuge und der historischen Feuerwehrfahrzeuge schlendern und in aller Ruhe schauen.

 

Viele Kinder nutzten die Gunst der Stunde, um vor dem großen Regen eine Runde im Beiwagen des Polizei-Motorrades zu drehen (Foto oben rechts).

Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste startete um 11.30 Uhr die Vorführung der Polizeireiterinnen von der Polizeireiterstaffel in Frankfurt (Foto links).

Polizeioberkommissarin Iris Tanz auf dem 19-jährigen „Merlin“ und Polizeikommissarin Luisa Bucher auf dem sechs Jahre jüngeren „Quirl“ führten den zwischenzeitlich zahlreichen Besuchern einige Übungen aus dem Trainingsprogramm der Polizeipferde vor.

 

 

Insbesondere die Nervenstärke der Pferde war sehr beeindruckend. Die Tiere ließen sich weder durch schwenkende Fahnen noch durch  Schüsse oder Sirenengeheul aus der Ruhe bringen. Selbst einen Ritt durchs Feuer (Foto rechts) meisterten sie bravourös. Eine mit viel Applaus bedachte Vorführung der Frankfurter Polizistinnen, die anschließend zahlreiche Fragen beantworteten.

 

 

Noch immer trocken gab es mittlerweile nicht nur an der Haltestelle des Beiwagenmotorrades lange Schlangen (Foto links), sondern auch beim  DRK-Team aus Marburg.

Neben dem „normalen“ Kinderschminken griffen die Damen zu einer etwas anderen, außergewöhnlichen Schminktechnik. Sie bildeten Wunden und Verletzungen so täuschend echt nach, dass sich einige Besucher sichtlich erschreckten.

 

Polizeioberkommissar Martin Frank vom Verkehrsdienst Marburg stellte die Aktion BOB des Polizeipräsidiums Mittelhessen, eine Aktion gegen Alkohol am Steuer vor (Foto rechts). Am Infostand probierten Interessierte aktiv die Wirkung von Alkohol aus, die eine Rauschbrille einem völlig nüchternen Menschen suggeriert mehr dazu.

Die Kreisgruppe der Gewerkschaft der Polizei beteiligte sich an dem Sommerfest, zu dem sie alle Mitglieder eingeladen hatte. Sie kam mit einem häufig umlagerten Souvenirstand mit vielen Polizeiartikeln.

 

Viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft hatte sich neben hochrangigen Polizeivertretern eingefunden, als dann gegen 13.30 Uhr – leider pünktlich mit dem Einsetzen des Regens-  der Schirmherr der Veranstaltung, Hessens Innenminister Volker Bouffier, eintraf.

Noch blieben die Besucher aber standhaft und trotzen dem schlechten Wetter.

Foto oben: v.l. der ehemalige Hess. Innenminister Dr. Herbert Günther, 2. Vorsitzender PMC, Jürgen Diehl, Innenminister Volker Bouffier, 1. Vorsitzender PMC, Hans-Heinrich Menche, OB Egon Vaupel, stellv. Ortsvorsteher des Stadtteils Cyriaxweimar, Gerhard Scheld und erster Kreisbeigeordneter Dr. Karsten McGovern

Der 1. Vorsitzende des Polizei-Motorsport-Club Marburg (PMC), Hans-Heinrich Menche ging bei seiner offiziellen Begrüßung nur kurz auf das 20-jährige Jubiläum ein, bevor er dem Innenminister Volker Bouffier das Rednerpult überließ (Foto rechts).

In seiner Festansprache ging der designierte Ministerpräsident des Landes Hessen auf die Ursprünge des PMC ein. Ursprünglich hatten acht Marburger Polizisten vor, eine Polizei-Kradstaffel zu gründen (Foto unten bei einen Auftritt) und damit öffentlich aufzutreten. Ziele waren eine Vertiefung des Verhältnisses zwischen Bürger und Polizei, eine Verbesserung des Ansehens der Polizei und die Förderung der Nachwuchswerbung. „Das ist dem Club überaus gut gelungen! Die Kradstaffel ist mittlerweile zu einer tollen Truppe geworden“ sagte Minister Bouffier.

 

 

„Sie ist bei zahlreichen Veranstaltungen der Höhepunkt gewesen“,

ergänzte er.

Schon nach einem Jahr habe man begonnen, alte Polizeifahrzeuge zu restaurieren. Daraus resultierte die Gründung des 1. Deutschen Polizeioldtimer Museums in Marburg im Jahr 2000. Da feierte der PMC sein 10-jähriges Bestehen. Drei Jahre später folgte die offizielle Eröffnung des Museums. Seitdem gibt es regelmäßige Öffnungszeiten.

Minister Bouffier betonte, dass es vermutlich ohne das außerordentliche Engagement des Vorsitzenden Hans-Heinrich Menche dieses Museum so nicht gebe. Er hob gleichzeitig die ehrenamtliche Arbeit der übrigen Vorstand- und Vereinsmitglieder hervor, die in unzähligen Stunden etwas Besonderes geschaffen hatten. Viele der Polizeifahrzeuge schrieben sogar schon Filmgeschichte z. B. beim „Wunder von Bern“, dem „Kriminalfall Vera Brühne“ oder der „Oetker-Entführung“ führte Bouffier weiter aus.

„Die Unterstützung von Seiten des Innenministeriums
sei dem Club auch für die Zukunft gewiss!“

Marburgs Oberbürgermeister Egon Vaupel zeigte sich stolz, dass Marburg die Heimat des PMC sei. Zahlreiche Besucher an den Museumsöffnungen belegen das große Interesse der Bevölkerung an den liebevoll gepflegten Polizeifahrzeugen. „Der PMC und sein Museum sind ein Werbeträger für die Polizei und für die Stadt, den die Stadt Marburg daher gerne unterstützt“, so Vaupel.

In weiteren Redebeiträgen sprachen der erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern und der stellvertretende Ortsvorsteher des Stadtteils Cyriaxweimar, Gerhard Scheld, Grußworte.

In Vertretung von Polizeipräsident Manfred Schweizer hob der Leiter der Abteilung Einsatz des Polizeipräsidiums Mittelhessen, der Leitende Polizeidirektor Ullrich Marschall von Bieberstein, (auf dem rechten Foto rechts zu sehen) das positive Image des Museums und der Kradstaffel und die damit verbundene positive Wirkung für die Polizei Mittelhessen hervor.

Der Leiter der Polizeistation Marburg, der Erste Polizeihauptkommissar Alfons Schold, (Foto oben / links) selbst früher ein aktives Mitglied im PMC, stellte klar, was es bedeute, etwas so Großartiges wie diesen Club und das Museum auf die Beine zu stellen. Er bedankte sich insbesondere beim Vorstand, der seit Gründung des Museums und teilweise schon von Anbeginn des PMC an der gleiche sei.

 

Schon während der Ansprachen prasselte der Regen ständig stärker werdend und unaufhörlich auf die Zelte.

Trotzdem ließ es sich Innenminister Bouffier nicht nehmen, dem Vorsitzenden des Clubs ein mitgebrachtes Geschenk zum Jubiläum zu überreichen. Es handelte sich dabei um einen ausgesonderten Opel Monterey, Baujahr 1997, der Polizei Hessen, der dem Club insbesondere als Zugfahrzeug für den vorhandenen Anhänger zum Transport von Oldtimern dienen soll.

 

 

Foto oben: Das mitgebrachte Geschenk von Minister Bouffier, ein Opel Monterey, Baujahr 1997 mit v.l. Innenminister Bouffier, Vorsitzender Menche, OB Vaupel, erster Kreisbeigeordneter Dr. Karsten McGovern und der Leitende Polizeidirektor Ullrich Marschall von Bieberstein vom Polizeipräsidium Mittelhessen

Eigentlich stand nun ein weiteres Highlight des Nachmittags an, eine Vorführung mit den Polizeidiensthunden. Der sintflutartige Regen ließ das auf dem Vorplatz des Museums allerdings nicht zu (siehe Foto rechts).

Kurzerhand erfolgte die Verlegung in eine der Museumshallen.

Leider konnten nicht alle Zuschauer die Ansprachen gut verstehen, aber die beiden Hundeführer, Polizeioberkommissar Michael Klein und Thomas Müller und ihre Diensthunde zeigten in atemberaubenden Aktionen ihr Können.

 

 

 

Zum Programm gehörte auch die ein oder andere lustige Aktion mit ernstem Hintergrund. Ein Hund sprang z. B. aus einem Kinderwagen heraus und stellte einen Handtaschendieb.

 

 

 

Fotos oben/rechts: Hundeführer und Hund in Aktion, v.r. POK Thomas Müller und sein Kollege, POK Michael Klein

 

 

 

Eine abwechslungsreiche Darbietung, die von der neunjährigen Nina Stengel noch eins drauf bekam. Die pfiffige Schülerin zeigte, dass es auch äußerst lernwillige und gut hörende Foxterrier gibt und stellte mit ihrem Vierbeiner eine äußerst professionelle Hundeausbildung nach (Foto links).

 

 

 

Dies alles moderiert gekonnt der Diensthundeausbilder Polizeioberkommissar Hans Nahrgang.

 

Foto rechts: Die Polizeihundeführer, v.l. POK Thomas Müller, POK Michael Klein, POK Hans Nahrgang und seiner Ehefrau, sowie EPHK Alfons Schold und Hans-Heinrich Menche

 

Natürlich hätten die Club-Verantwortlichen gerne den angekündigten Polizeihubschrauber präsentiert, wer wollte ihn aber bei diesem Dauerregen sich überhaupt aus der Nähe anssehen, wohl keiner.

 

Ein Wasserwerfer in Aktion war angesichts der Dauerberieselung und fehlenden Wärme ganz sicher nicht angebracht.

Dies bedauerten natürlich insbesondere die zahlreich erschienenen Kinder, aber am Wetter kann nun mal auch die Polizei nichts machen.

Foto links: Der Wasserwerfer beim Verspritzen des Wassers

 

Trotz des miserablen Wetters am Nachmittag fanden sich insgesamt etwa 2.000 Besucher auf dem Museumsgelände ein, bei denen sich der Polizei-Motorsport-Club ganz herzlich für das Kommen bedankt. Dank sei auch den beiden Wachpolizisten, die für einen reibungslosen Verkehrsfluss sorgten, trotz der widrigen Bedingungen.

Der restliche Nachmittag spielte sich dann hauptsächlich in den Museumshallen, dem Clubheim oder vor den Getränke- bzw. Essenswagen ab. Natürlich hat das Team vom PMC mit einem Profi-Team der Firma Traber aus der Gemeinde Lahntal auch für das leibliche Wohl gesorgt.

 

Foto rechts: Auch einige Feuerwehroldtimer gab es an diesem Tag zu sehen

 

Der für 18.00 Uhr vorgesehene Oldie-Abend mit DJ Hans fand mehr als eine interne Abschlussfeier der Vereinsmitglieder statt, da die meisten Besucher verständlicherweise zwischenzeitlich den Heimweg angetreten hatten. Als passend zu den Museums-Oldtimern, die Musik der Oldies der 60iger und 70iger durch die Hallen schallte, hörte es – leider viel zu spät- auf zu regnen.

Das Museumsgelände befindet sich an der Kreisstraße 69 in Richtung Marburg-Cyriaxweimar (Herrmannstr. 200), gegenüber der Kompostierungsanlage von Marburg. Eine Anfahrtsskizze findet man hier.

    Bericht / Bilder: E. Dersch

 

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